Leitlinien des Buddhismus



Leitlinien des Buddhismus


Fünf Grundregeln


Das wichtigste im Leben der Buddhisten ist es, dem Achtfachen Pfad zu folgen und die fünf Grundregeln einzuhalten.


Grundsätze der gesamten buddhistischen Lebensweise sind die liebevolle Freundlichkeit, Güte, Milde und barmherzige Hinwendung zu allen Wesen. Für die Laien wird diese Moralvorstellung in den fünf grundlegenden moralischen Regeln zusammengefasst, die ohne Einschränkung gelten:


1. Gewaltverzicht gegenüber Lebewesen: Töte oder verletze kein Lebewesen.


2. Verzicht auf das, was nicht gegeben wird: Nimm nichts, das Dir nicht gehört.


3. Sei enthaltsam in Gedanken, Worten und Taten. Gestalte alle Beziehungen aus gegenseitigem Respekt heraus.


4. Lüge nicht und rede auch nicht schlecht, sondern mild und freundlich.


5. Nimm keine Rauschmittel zu Dir. Das Bewusstsein soll klar sein.



Achtfacher Pfad


Der Achtfache Pfad soll den Menschen helfen, sich von der Gier nach unnützen Dingen zu befreien. Nur wer keine Wünsche mehr hat, kann das Glück finden und wird erleuchtet. Erst dann sind die Gedanken frei für das Mitgefühl für andere Menschen, Tiere und Pflanzen. Das ist für die Buddhisten die Voraussetzung, um das Nirwana zu erreichen. Der Achtfache Pfad stellt also den Weg zur Aufhebung allen Leids und damit zur Befreiung dar. Er ist die vierte der Vier Edlen Wahrheiten des Siddhartha Gautama.


Die drei Hauptabschnitte Weisheit, Sittlichkeit und Vertiefung gelten als die Stufen des Pfades.

Der Begriff "Pfad" ist nicht im Sinne eines Fortschreitens von Stufe zu Stufe gemeint. Alle Bereiche sind von gleicher Wichtigkeit und sollten daher von einem Buddhisten immer gleichzeitig geübt werden, auch wenn dies unterschiedlich gut gelingt.


Das Dharma - Rad (Dharmacakra, siehe Foto rechts) wird meistens mit acht Speichen dargestellt, die den Achtfachen Pfad zur Befreiung darstellen. Man sieht es sogar auf der Flagge Indiens.



Achtfacher Pfad - Bedeutung der Pfade


Das Wort "recht" ist hier immer zu verstehen als "vollkommen".


Weisheits-Pfade:

(1) Rechte Anschauung ist die Einsicht und Anerkennung der vier edlen Wahrheiten. Hierzu gehört auch die Einsicht, dass unser Ich (Selbst) nicht alleinstehend und unsterblich ist und dass man sich an nichts Schönem und Gutem in diesem Leben festhält, weil es kein dauerhaftes Glück im Leben gibt.


(2) Rechte Gesinnung bedeutet, im Sinne der Einsicht zu handeln - indem man nicht hasst, sondern allen Lebewesen gegenüber Wohlwollen praktiziert.


Sittlichkeits-Pfade:

(3) Rechte Rede meidet Lüge, Verleumdung, Schimpfen, unnützes Gerede und Klatsch. Damit sollen andere zu heilsamen Tun angeregt werden.

(4) Rechtes Handeln meint ein Leben gemäß den Fünf Silas, den Tugendregeln des Buddhismus.

(5) Rechter Lebenserwerb bedeutet, einen Beruf auszuüben, der anderen Lebewesen nicht schadet. Mit rechter Lebensführung unvereinbare Berufe sind Metzger, Fischer, Soldat, Waffenhändler und Tierhändler.


Vertiefungs-Pfade

(6) Rechtes Streben meint den Willen, Gefühle wie Begierde, Hass, Zorn, Ablehnung usw. zu kontrollieren und zu zügeln.

(7) Rechte Achtsamkeit betrifft den Körper: die Bewusstwerdung aller körperlichen Funktionen wie Atmen, Gehen, Stehen usw.. Auch die Bewusstwerdung gegenüber allen Sinnesreizen, Gefühlen und allem Denken ist damit gemeint.

(8) Rechtes Sichversenken betrifft die im Mittelpunkt stehende buddhistische Spiritualität. Erst hier kommt es zur letzten Einsicht und Freiheit. Erst hier wird das Leiden überwunden. Um zur rechten Versenkung zu kommen, haben die buddhistischen Schulen viele Methoden und Techniken entwickelt, zum Beispiel die Meditaion.



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